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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
zur Grndung 4 81. Grstev Abschnitt. Die alten Deutschen (Germanen). Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung. Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1

2. Das Alterthum - S. 71

1874 - Paderborn : Schöningh
— 71 — Gebirgswall des Himalaya, nach allen anderen Himmelsgegenden durch den indischen Ocean abgeschlossen. Es zerfällt in drei Theile: 1. Die Berglandschaft des Himalaya, welche die höchsten Berge der Erde trägt. Dem Südfusse des Gebirges ist eine wald- und sumpfreiche Ebene vorgelagert, welche die Bevölkerung Indiens vom Ueberschreiten des Gebirges abbielt. 2. Die Flussebene des Indus und Ganges. Die Quellen des Indus liegen auf der Nordseite des Himalaya. Nach seinem Durchbruche durch das Gebirge nimmt er von der rechten Seite den Kabul, von der linken fünf Zuflüsse auf, welche ihm durch den Satadrus (j. Sutletsch) zugeführt werden. — Der Ganges entspringt auf den Gletschern an der Südseite des Himalaya und stürzt sich in raschem Laufe in die Ebene, welche er durch regelmässige Ueberschwem-mungen weithin bewässert. An seiner Mündung bilden die übertretenden Gewässer stehende Sumpflachen mit giftigen Ausdünstungen. Wegen seiner hohen Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Landes wird sein Wasser für heilig gehalten. 3. Die Hochebene von Dekan. So wie Indien selbst von dem übrigen Körper des asiatischen Festlandes abgegrenzt ist, so ist das Dekan für sich wieder ein abgeschlossenes Gebiet. Es ist nämlich im Westen durch das rauhe West-ghatsgebirge, im Osten von den niedrigen Ostghats und ■der unzugänglichen Küste Koromandel, im Norden von dem Yindhyagebirge umwallt. Bei dieser natürlichen Abgrenzung haben sich im Innern der Hochebene noch bis jetzt Beste der alten Urbevölkerung erhalten. Indien ist mit allen Erzeugnissen, wie kein anderes Land der Erde, verschwenderisch ausgestattet. Der fruchtbare Boden Alexanders d. Gr., Strabo, Plinius. Die Nachrichten der Alten über Indien sind mit vielen Sagen untermischt. Erst seitdem im Anfänge unseres Jahrhunderts die alte Sprache der Inder, das Sanscrit, durch Aug. Wilh. Schlegel, Bopp, Lassen u. a. erforscht ist, ist die indische Literatur selbst und mit ihr eine genauere Kunde des Volkes und seiner Geschichte erschlossen. Bearbeitungen: Lassen, Indische Alterthumskunde. 4 Bde. 1847 ff. — Duncker, Bd. Ii.

3. Das Mittelalter - S. 6

1881 - Paderborn : Schöningh
— 6 — Unter den Waldgebirgen erwähnen sie besonders den hercynischen Wald, ein Gesamtname, unter dem sie alle süddeutschen Gebirge bis zu den Karpathen befassen. Von den Flüssen waren ihnen der Rhein (Rhenus) mit dem Main (Moenus) und der Lippe (Luppia), die Weser (Visurgis), die Elbe (Albis), die Donau (Danubius) und einige kleinere bekannt. Die Erzeugnisse des Landes waren spärlich; doch nährten die Wälder viele im jetzigen Deutschland unbekannte Tiergattungen, wie Elentiere, Auerochsen und Bären. Rinder und Pferde waren klein und unansehnlich. Getreide wurde nur für den notwendigen Bedarf angebaut. Die unterirdischen Schätze des Bodens, wie Kupfer und Eisen, waren fast unbekannt und wurden meist nur zur Anfertigung der Waffen benutzt. Ein mehr im Auslande als in der Heimat geschätztes Erzeugnis war der Bernstein {tjxextqov, glaesum, Glas), den schon die Phönizier aus den Ostseeländern geholt haben sollen. § 4. Germanische Volksstämme.1) Tacitus erwähnt drei Hauptstämme der Germanen, die Ingävonen, welche an der Küste der Nordsee wohnten, die Iscävonen an der rechten Seite des Mittelrheins und die Hermionen an der oberen Weser. Wichtiger als die Einteilung in diese Hauptstämme, unter denen die Geschichte keine wesentlich unterscheidenden Merkmale aufweist, scheint die Einteilung in Sueben und Nichtsueben zu sein. Unter den nichtsuebischen Stämmen waren folgende die ausgezeichnetsten: Den Rhein abwärts wohnten 1. die Ubier von Bingen bis Köln, anfangs auf dem rechten Rheinufer, später (36 v. Chr.) von M. Vipsanius Agrippa auf das linke Ufer versetzt. 2. Die Usipier oder Usipeter und Tenchterer, von der Lippe bis zum Rheindelta. 3. Die Sigambrer (Gambrivier) im S. der Lippe. 4. Die Bataver auf der Insel zwischen Rhein und Waal. An der Küste der Nordsee wohnten 5. die Friesen bis zur Emsmündung. 6. Die Chauken bis zur Elbe. Im Binnenlande wohnten 7. die Marsen2) zwischen Lippe und Ruhr, ostwärts von den Sigambrern. 8. Die Brukterer zwischen der Lippe und oberen Ems. 9. Die Amsivarier an beiden Seiten der Ems. 10. Die Angrivarier an der Weser bis zur Aller. \) Kiepert, Atlas antiquus. Tab. Ix. *) Nach Zeuss ’ Deutschland und die Nachbarvölker 8. 86 sind sie identisch mit den Sigambrern.

4. Das Mittelalter - S. 74

1881 - Paderborn : Schöningh
— 74 — 5. Der Krieg gegen die Avaren, 791—796. Die Avaren, wahrscheinlich Nachkommen der Hunnen, fielen, von Thassilo herbeigerufen, in die östlichen Grenzländer des fränkischen Reiches ein. Sie wurden zwar zurückgeschlagen, erneuerten aber bald ihre Angriöe. Daher zog Karl mit einem grossen Heere, zu dem auch die Baiern, Alemannen und Sachsen Heeresfolge leisteten, gegen sie und eroberte alles Land bis zur Raab. Um die Zufuhr vom Rhein besser herbeischaffen zu können, liess er einen Kanal zwischen Regnitz und Altmühl graben, welcher jedoch nicht beendigt wurde. Zur Unterwerfung Ungarns, des Hauptlandes der Avaren, sandte er drei Heere aus und übertrug seinem Sohne Pipin die Leitung des Krieges. Dieser erstürmte die ringförmige Verschanzung der Avaren an der Theiss und erbeutete eine grosse Menge von Schätzen, 796. Das Land zwischen Raab und Enns wurde zur Ostmark (später Österreich) eingerichtet und mit bairischen Ansiedlern bevölkert. 6. Die Kriege gegen die Slaven.1) Die Lechen oder Slaven (von slawa Ruhm oder slawo Wort), welche wie die Germanen und Celten zum indogermanischen Stamm gehören, wohnten seit undenklichen Zeiten im innern Russland vom Wolchonsky-walde bis zu den Mündungen der Wolga und den Steppen des Dniepr. Als seit dem Beginne der Völkerwanderung die germanischen Völker gewaltsam nach Westen drängten, rückten die Slaven bis zur Elbe und dem Fichtelgebirge in die leer gewordenen Wohnsitze ein. Im Mecklenburgischen liessen sich die Obotriten, in der Priegnitz die Wilzen, an der Havel die He veil er, in der Lausitz die Liutizer und Milziener, an der Saale die Soraben und östlich von ihnen die Daleminzier, in Mähren die Moraven, in Böhmen die Czechen nieder. Äusserlich unterscheidet sich der Slave vom Germanen durch breiteres Gesicht und glattes, meistens dunkles Haar. Er ist genügsam und gewöhnlich selbst bei hartem Lose zufrieden, ohne für Verbesserung seiner Lage zu sorgen, ausdauernd bei auferlegter Arbeit, gesellig, leutselig und fröhlich im Umgange, aber auch wieder leicht erregt, zu Streit und Kampf geneigt. Die Slaven waren damals dem Götzendienste ergeben, dem die Verehrung i) Eine schöne Zusammenstellung bei Weiss, Weltgesch. Bd. 2. — Hefft er, der Weltkampf der Slaven und Deutschen. — Über die ältesten Verhältnisse der Slaven vergl. auch Strahl, Gesch. des russ. Staates (1832. 5 Bde.) im 1. Bde.

5. Das Mittelalter - S. 233

1881 - Paderborn : Schöningh
— 233 - Einführung einer Reichssteuer drang. Kaiser Friedrich, welcher nicht mit Unrecht von diesen Neuerungen eine Schmälerung des kaiserlichen Ansehens befürchtete, ging auf die Reformen nicht ein. Aber sein Sohn Maximilian, welcher die Ruhe in Deutschland herzustellen wünschte, um sich mit grösserem Nachdrucke in die Verhältnisse Italiens einmischen zu können, verstand sich zu mehreren Zugeständnissen. Als auf dem Reichstage zu Worms 1495 die Stände nicht eher die vom Kaiser erbetene Reichssteuer zu einem Römerzuge und zum Türkenkriege bewilligen wollten, bis der Friede im Reiche hergestellt wäre, liess er einen ewigen Landfrieden verkünden. Zur besseren Aufrechthaltung desselben wurden dann noch drei andere Einrichtungen getroffen: a) Ein Reichskammergericht aus 17 Beisitzern wurde eingesetzt, welches als höchster Gerichtshof für die Reichsstände und als Appellationsgericht für die mittelbaren Stände dienen sollte. Dasselbe hatte seinen Sitz anfangs in Frankfurt, dann zu Spei er und zuletzt (1693—1806) zu Wetzlar. b) Die Reichsmatrikel oder das Verzeichnis der zu stellenden Kontingente an Mannschaften (später Kriegssteuern) wurde aufgestellt. c) Das Reich wurde in 10 Kreise eingeteilt. Diese waren: 1. der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische (Würtemberg, Baden), 4. der fränkische (am Main), 5. der oberrheinische (Lothringen, Hessen), 6. der kurrheinische (die Bistümer Mainz, Trier, Köln), 7. der burgundische (die Niederlande, Franche Comte), 8. der westfälische (zwischen Maas und Weser), 9. der niedersächsische (zwischen Weser und Elbe), 10. der obersächsische (Sachsen, Brandenburg, Pommern). Böhmen, Mähren, Schlesien und die Schweiz wurden in die Kreiseinteilung nicht aufgenommen. Durch die neue Einrichtung wurde die Macht und der Einfluss des Kaisers nicht wenig beschränkt; die Reichslehnsverfassung löste sich immer mehr in einen Fürstenbund auf. Zu den Reichstagen gehörten jetzt etwa drittehalbhundert Stände (Kurfürsten, Fürsten, Reichsstädte), welche insgesamt 500 Stimmen hatten.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 13

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 13 — wordenen Westgermanen, die im Gegensatz zu den Ostgermanen mit wenigen Ausnahmen ihre Wohnsitze nicht mehr ausgaben, eine vorteilhaftere Bewirtschaftung des Bodens; von ihnen erhielten sie schmackhafte Gemüse und Obstarten, die Kirsche und den Weinstock, der bald die sonnigen Abhänge am Rhein und an der Mosel bedeckte. Durch Berührung mit den Römern hob sich die g e i st i g e Bildung der Deutschen in mancher Beziehung. Der Deutsche lernte die lateinische Sprache kennen und breicherte die eigene durch eine Anzahl Wörter sür neue Begriffe (vinum Wein, tegula Ziegel, murus Mauer, scribere schreiben u. a.). So wurde auf die verschiedenste Weise der Boden bereitet, in dem der Samen des Christentums aufgehen konnte. 3. Die Bölkerwanderung. Deutsche Völkervereine. Um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Haufen die Grenze überschritten und in das römische Reich eindrangen. Übervölkerung des Landes oder das Vordringen stärkerer slavischer Völkerschaften werden die Veranlassung gewesen sein, daß sie ihre Wohn-plätze verließen. Dazu kam, daß die höhere Kultur und die vielfachen Genüsse des römischen Lebens etwas Verlockendes für die Deutschen hatten. Im Süd-Osten überschritten die Markomannen die Donau und konnten nach jahrelangem Kriege (166—180) nur durch eine große Geldzahlung beruhigt und dadurch nach Bayern abgelenkt werden. Im 3. Jahrhundert n. Chr. vereinigten sich mehrere kleinere westdeutsche Völkerschaften zu Völkervereinen. Diese waren die Vorboten einer größeren Völkerwanderung. Die wichtigsten Völkerbünde waren die Alemannen, Franken, Sachsen und Goten. Die Alemannen (auch Sueven, Schwaben genannt) erschienen in der Mitte des 4. Jahrhunderts am römischen Grenzwall zwischen Main und Donau, drangen erobernd bis an die Alpen vor und nahmen einen beträchtlichen Teil des Zehntlandes und des Elsaß sowie den nördlichen Teil der Schweiz in Besitz. Der Oberrhein wurde wieder die Grenze zwischen Römern und Germanen. Die Franken, eine Vereinigung mehrerer Stämme am Mittelund Unterrhein, durchzogen auf ihren Raubziigen das nördliche Gallien. Sie zerfielen in die salischen Franken, die am Meere und im Gebiete der Maas und Schelde wohnten, und in die ripn arischen in der Umgegend von Cöln und im Mosellanb.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 2

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 2 — daß die deutsche Kaisergeschichte zum großen Teil ausgefüllt ist mit langwierigen Kämpfen zwischen Kaisertum und Papsttum. Demgemäß zerfällt die Geschichte des Mittelalters in drei Abschnitte: I. Die Germanenzeit. Ii. Die Vorherrschaft der Franken. Iii. Das Deutsche Reich. I Die Hermanenzeil. 1. Die alten Deutschen (Germanen). Das Land und seine geschichtliche Bedeutung. Das Land der alten Deutschen erstreckte sich vom Rhein im Westen bis über die Weichsel hinaus, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet würde von den Römern Germanien genannt. Als natürliche Grenzen Deutschlands können die Norb- und Ostsee im Norben und die Alpen im Süben bezeichnet werben; feste Grenzen fehlten bagegen im Osten und Westen. An der West- und Ostgrenze spielten sich beshalb auch die meisten Kämpfe der Deutschen ab. Die Bobengestaltung sörberte in der ausgebauten nörblichen Tiefebene und teilweise auch im Süben größere Staatenbilbuugen, währenb der mittlere gebirgige Teil die Kleinstaaterei begünstigte. Da Deutschlaub wegen seiner Lage in der gemüßigten Zone und wegen der Nähe des Meeres eine mäßige Temperatur hat und die Nieberschläge recht häufig sinb, war es beim Beginne seiner Geschichte ein Walb- und Wiefenlanb. An den Flüssen bilbeten sich infolge der Überschwemmungen Sümpfe und Moräste. Doch fehlte es nicht an fruchtbarem Acferlanb, auf dem die Deutschen Roggen, selten Weizen, ferner Hafer, Gerste und Gemüse aller Art zogen. Ebles Obst war unbekannt; Rettiche, oft von der Größe des Kopfes eines kleinen Kinbe», würden selbst von den seinschmeckenben Römern nicht verachtet. Auf grasreichen und gut bewässerten Wiesen weibeten Herben von Kühen und Pferben. Die im Boben ruhenben Schätze (Eisen, Kupfer und Kohlen) ermöglichten es, daß sich später eine blühende Jnbustrie entwickeln konnte. Die süd-nördlich gerichteten Flüsse mit ihren von Osten und Westen kommenben Nebenflüssen geben fast dem ganzen Lanbe Anschluß an das Meer. Hanbels- und Heerstraßen, von der natürlichen Beschaffenheit des ßanbes vorgezeichnet, gingen zu Lanbe nach allen Richtungen.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 3

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 3 — Die Donau entlang führte ein alter Weg, die Hunnenstraße, nach Südosten. Eine zweite ost-westliche Völkerstraße umging das deutsche Mittelgebirge im Norden, und an zahlreichen Stellen gestattete das mitteldeutsche Gebirge eine Verbindung der beiden großen Straßen. Bequeme Alpenpässe (Brenner-Paß) stellten die Verbindung mit Italien her. Die Westgrenze ist nur im Süden durch die Vogesen gesperrt; aber der Laberner Steig und die Bugundische Pforte gestatten dem Kaufmann sowie den feindlichen Heeren auch hier das Eindringen in das Deutsche Land. Weil Deutschland im Herzen Europas liegt und keine starken Grenzen besitzt, trägt es den Charakter eines Durchgangslandes. Das förderte Zwar Handel und Verkehr und die geistige Kultur, bewirkte aber auch, -daß europäische Kriege auf deutschem Boden zum Schaden Deutschlands Llusgefochten wurden (Völkerschlachten). Im Kampfe mit der Natur ^Sümpfe, Wälder, Sand) und gegen Grenznachbarn, die zudem einer anderen Nation angehörten, mußte sich ein tatkräftiges, kriegerisches Volk heranbilden. Zur Zeit der Nömerherrfchaft lag Deutschland noch am Rande der damals bekannten Welt und war daher noch ohne größere Bedeutung. Sobald es aber in den Kreis der Kultur eintrat, wurde Sud-deutschland als Vermittlerin des mittelländischen Handels wichtig. Als sich der Handel zur Zeit der Hansa über die Ostsee ausdehnte, gewann aus demselben Grunde das norddeutsche Tiefland an Bedeutung. Mit der Entdeckung Amerikas und der Entwicklung des Welthandels mußte •ein erstarktes Deutschland noch an Wichtigkeit gewinnen, weil es danach dem Mittelpunkt der Landhalbkugel, dem Herzen des Weltverkehrs, nahe lag. Die Bewohner. Die Germanen, in grauer Vorzeit aus Asien eingewandert, bildeten einen Zweig der indogermanischen Völker-samilie, zu der auch die Inder, Perser, Slaven, Griechen, Italiker und Kelten gehörten. Obwohl sie ein Volk mit derselben Sprache und Religion, denselben Sitten und Nechtsanfchauungen waren, verband doch kein staatliches Band die einzelnen Stämme. Nicht einmal einen gemeinschaftlichen Namen führten sie; denn als Germanen (— Nachbarn?) wurden sie von den Kelten und Römern bezeichnet; erst seit dem 12. Jahrh, nannten sie sich selbst Deutsche. Die Germanen zerfielen in eine große Anzahl von Völkerschaften: Die Burgunder zwischen Oder und Weichsel, die Vandalen in Schlesien, die Langobarden an der unteren Elbe, die Rugier 1*

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. uncounted

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
Kartenbeilagen zu den Hilfsbüchern für den Geschichtsunterricht Mitteleuropa am Ende des 15-Jahrhunderts. Maßstab 1:7000000 Kolben Kilometer ' “l: r _ jtl °Rosibch4 "Hsm. Lübeck- sorschau Jfadont ireslau Ertuhryfe- Sandombj ileibneritz madibor ■ Gehüisn.. irt i Mar l<l5= ßrihut ä li r ft Chairi- -Kasehail pebrecwv Müihsjijs- Zürich, ; ’Klagenfia-p Grenze des Römisch- Deutschen Reiches I i Reichsstädtische Gebiete I 1 Geistliche Gebiete \ I Habsburgische Lande [_____Zu Burgundische Lande I I Bayrische Lande l______J Hohenzollernsche Lande Tarasdirv rreun »Q 1? Br-scia^ N« _ Ai Pamu J/ F. A. Brockhaus’ Geogr.-artist. Anstalt, Leipzig. Münster i. W., Verlag von Heinrich Schöningh. Red. von E. Brockmann und J. Kösters.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 28

1913 - Paderborn : Schöningh
28 Die Mittelmeerstaaten der Ostgermanen. Germanen mit der eingesessenen rmischen Bevlkerung zu verschmelzen. Diese, ungleich zahlreicher und auf einer hheren Kulturstufe stehend als ihre Bezwinger, sah in den Herr-Ich enden Germanen nur die fremden Bedrcker. Dazu schieden Recht und Gesetz, sowie die Verschiedenheit der Religion beide Teile; denn die rmische Bevlkerung war katholisch, die Germanen waren Arianer. In einigen Reichen erfolgte zwar durch ihre lngere Dauer und durch den Ausgleich des religisen Gegensatzes eine Vermischung der Völker, aber damit gaben die Ger-manen, die gegenber den alten, hher gesitteten Landes-bewohnern weitaus in derminderzahl waren, ihre nationale Eigen-art allmhlich auf. Indessen bewirkte die Beimischung der jugend-frischen und unverdorbenen germanischen Stmme eine natr-liche Verjngung und Krftigung der altrmischen Be-vlkerung. So entstanden unter den Romanen in gewissem Sinne Mischvlker: die Italiener durch die Beimischung mit den Langobarden (in Ober- und Mittelitalien), die Spanier durch die Vermischung mit den Westgoten (besonders im Nordosten), in Gallien die Franzosen aus der Verbindung der gallisch-rmischen Bevlkerung mit Westgoten, Burgundern und Franken. Die ausgewanderten germanischen Stmme gingen nicht nur der deutschen Heimat verloren, sondern ihre Auswanderung bewirkte auch, da in ihre ehemaligen Wohnsitze auf deutschem Boden von Osten her slavische Stmme einzogen. Viele Jahrhunderte hindurch waren seitdem der* Bhmer Wald, die Saale und die Elbe (bis kurz vor der Mndung) die Grenzen zwischen deutschen und slavischen Vlkerschaften. Von bleibender Dauer waren die Staatengrndungen der Westgermanen, die in der Heimat wurzelnd teils (die Angel-sachsen) zur See immer neue Wanderzge nach Britannien hinberschickten, teils (die Franken) von ihren Stammsitzen aus ihr Landgebiet immer weiter ausdehnten und endlich unter Chlodwig in rascher Eroberung ein mchtiges Reich grndeten.
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